In der wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllten Klosterberghalle präsentierte der Volkschor Langenselbold mit seinem Männer-, Frauen- und gemischten Chor sowie Uccelli di Canto unter der Leitung von Chordirektor Alexander Franz ein vorweihnachtliches Chor- und Solistenkonzert der Extraklasse. Gemeinsam mit dem Schweizer Startenor Erkan Aki und dem preisgekrönten Pianisten Ulugbek Palvanov versetzten die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum mit mitreißenden Arrangements pünktlich zu Weihnachten in Hochstimmung.
Zu Beginn des Konzertes erklangen zunächst Werke von großen Komponisten ihrer Zeit. Männer-, Frauen- und gemischter Chor präsentierten sehr gefühlvoll Stücke großer Meister wie Franz Schubert und Wolfgang Amadeus Mozart. Zum ersten Mal wirklich monumental wurde es, als - unterstützt von Uccelli di Canto - alle Chorgruppen mit insgesamt mehr als 100 Sängerinnen und Sängern Johannes Brahms "Waldesnacht" intonierten. Im Anschluss daran freute sich Co-Moderatorin Kathi Schwedt darüber, Erkan Aki, den Stargast des Abends, mit dem Stück "La chanson des montagnes" begrüßen zu dürfen.
Der Schweizer Startenor mit türkischen Wurzeln präsentierte im Laufe des Abends sowohl solistische Stücke als auch gemeinsame Arrangements mit dem Chor. Unterstützt wurde er dabei von der ausdrucksvollen und virtuosen Begleitung am Flügel vom usbekischen Steinway-Preisträger Ulugbek Palvanov.
Mit Rheinbergers "Abendlied" präsentierte Uccelli di Canto zwar schwere Kost, versetzte aber den ein oder anderen Kenner der Chorszene ob der filigranen Darbietung dieses sechsstimmigen, polyphonen Stückes durchaus in Staunen. Nach Bartholdys "Verleih uns Frieden" und dem modernen Kirchenlied "Gott hat mir längst einen Engel gesandt", waren wieder zwei Soli von Erkan Aki an der Reihe. Auf "Hallelujah" von Leonard Cohen folgte "Es ist ein Ros entsprungen", das den Reigen weiterer Weihnachtslieder eröffnen sollte. Mit "The Blessing of Aaron" - abermals von über einhundert Sängerinnen und Sängern dargeboten - wurden die Zuhörer in die Pause entlassen.
Weihnachtsklassiker wie "Still, still, weil's Kindlein schlafen will" vorgetragen vom gemischten Chor oder "Leise rieselt der Schnee" von Erkan Aki gehörten zum Auftakt der zweiten Hälfte. Uccelli di Canto folgte mit drei englischen Titeln, die bereits eine weihnachtlich-feierliche Stimmung verbreiteten.
Über 100 Sängerinnen und Sänger aller Chorgruppen des Volkschores Langenselbold faszinieren das Publikum.
Mit "Have Yourself a Merry Little X-mas" und "O Holy Night" folgten zwei weitere Soli des Startenors. Im anschließenden Dialog mit Dr. René Börner, dem zweiten Moderator des Abends, gewährte der sympathische Schweizer noch ein paar private Einblicke in die Planung für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage der Familie Aki. Doch das "Finale Furioso" stand dem Publikum zu diesem Zeitpunkt noch zuvor.
Ein Dreierblock aus Weihnachtsliedern aus über 100 Kehlen gemeinsam mit Erkan Aki als Solisten und Ulugbek Palvanov am Flügel unter der Leitung von Chordirektor Alexander Franz bildete den unbestrittenen Höhepunkt des Abends und verursachte bei nicht wenigen Zuhörern eine Gänsehaut. Wäre das Konzertprogramm eine Partitur, hätte der Komponist wohl "majestoso" - also "majestätisch" - als Vortragsweise über diesen Teil geschrieben.
Das erste Stück verknüpfte den bekannten Kirchenchoral "Wie schön leuchtet der Morgenstern" - vorgetragen von den Chören des Volkschores - mit dem Lied "Die Könige", das von Erkan Aki solistisch dargeboten wurde. Als zweites durften die Zuhörer ein Arrangement von Alexander Franz genießen, bei dem der gemischte Chor "Oh Du fröhliche" sang, während Uccelli di Canto zeitgleich "Gloria" intonierte, was insgesamt zu einem gewaltigen Klangerlebnis führte. Nicht weniger rührend war schließlich die vom Chor gesungene "Stille Nacht" kombiniert mit dem abermals von Erkan Aki vorgetragenen Solo "Jesulein zart".
Nach lange anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen folgte noch ein weiterer Höhepunkt des Abends. Wenn auch kein Weihnachtslied, so schloss sich mit "Here's to the Heroes" ein nicht weniger feierlicher Hit an. Erkan Aki hatte dieses Lied an Sylvester 1999, also zum Millenium, vor dem Brandenburger Tor in Berlin gesungen und war damit in die deutschen Charts gekommen. Diese Hymne für alle Helden der heutigen Zeit bildete den phänomenalen und stimmungsvollen Abschluss eines großartigen Konzertabends in der Langenselbolder Klosterberghalle.
Freuen sich über ein gelungenes Konzert: Chordirektor Alexander Franz, Tenor Erkan Aki, Moderatorin Kathi Schwedt, Pianist Ulugbek Palvanov sowie Moderator Dr. René Börner (v.l.)
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